YVA Archiv
Das YVA Archiv wurde im Jahr 2019 gegründet. Es widmet sich der Bewahrung und Sichtbarmachung des fotografischen Schaffens von Berliner Lichtbildnern der 1920er- und 1930er-Jahre – allen voran der Fotografin YVA.
Sie steht exemplarisch für eine ganze Generation von Fotokünstlern, die Berlin als ein Zentrum der modernen Fotografie erlebten.

YVA – Fotografin des Berlins der 20er Jahre
YVA (Else Neuländer-Simon, 1900–1942) war eine bedeutende deutsche Fotografin der Weimarer Republik, bekannt für ihre innovative Mode- und Porträtfotografie. Sie wurde am 26. Januar 1900 in Berlin geboren und eröffnete in den 1920er Jahren ein eigenes Fotostudio unter dem Künstlernamen YVA. Mit einem modernen, oft glamourösen Stil wurde sie schnell zu einer gefragten Fotografin für Modezeitschriften wie Die Dame, Berliner Illustrirte Zeitung und Uhu.
YVAs Arbeiten zeichnen sich durch experimentelle Lichtführung, Mehrfachbelichtungen und inszenierte Eleganz aus. Ihr Stil verband Elemente des Neuen Sehens mit dem Zeitgeist der „Goldenen Zwanziger“. In ihrem Atelier arbeitete ab 1936 auch der junge Helmut Newton als Assistent – er nannte sie später einen prägenden Einfluss auf seine Karriere.
Als Jüdin war YVA den Repressionen des NS-Regimes ausgesetzt. Nach 1933 wurde ihre Arbeit zunehmend eingeschränkt, bis sie 1938 gezwungen wurde, ihr Atelier zu schließen. Sie versuchte, als Röntgenassistentin zu arbeiten, wurde jedoch 1942 zusammen mit ihrem Ehemann Alfred Simon von den Nationalsozialisten deportiert. Beide wurden vermutlich im Vernichtungslager Sobibor ermordet.
YVA geriet lange in Vergessenheit, wurde jedoch seit den 1990er Jahren wiederentdeckt und als eine der wegweisenden Fotografinnen ihrer Zeit gewürdigt. Ihre Fotografien gelten heute als bedeutende Zeugnisse der modernen Bildsprache in der Weimarer Republik und als Vorläuferin späterer Mode- und Kunstfotografie.
Tragen Sie etwas bei
Wir arbeiten an einer umfassenden Datenbank insbesondere der Berliner Fotografie der 20er Jahre in privatem und öffentlichem Besitz.
Wenn Sie entsprechendes Bildmaterial oder historische Dokumente besitzen oder Hinweise auf weitere Quellen geben können, freuen uns sehr, von Ihnen zu hören.


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